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Bestände

Wertvolle Alt- und Sonderbestände

Die Bibliotheken besitzen wertvolle Alt- und Sonderbestände wie mittelalterliche und/oder neuzeitliche Handschriften, wertvolle Drucke seit dem 15. Jahrhundert (Inkunabeln), Graphiken und Nachlässe. Vieles davon ist für die Forschung nicht nur von regionaler, sondern oft überdies von nationaler und internationaler Bedeutung. Soweit es die finanziellen Mittel zulassen, werden die Sondersammlungen durch gezielte antiquarische Erwerbungen fortgeführt und ihre Benutzung durch einschlägige Forschungsliteratur unterstützt.

Bestandsumfang

Die Bestandsgröße der einzelnen regionalen Staatlichen Bibliotheken ist höchst unterschiedlich: Sie reicht von rund 50 000 (Neuburg) bis knapp 540 000 Bände (Augsburg). Zusammen besitzen die Bibliotheken rund 2,5 Millionen Bände, davon 19 000 Handschriften und Autographen, 10 000 Drucke des 15. Jahrhunderts, außerdem 5 100 laufende Zeitschriften. Dissertationen, Schulprogramme und Karten sind regelmäßig vorhanden, häufig auch Einband- und Exlibrissammlungen. Einzelne regionale Staatliche Bibliotheken verwalten die historischen Bibliotheken staatlicher Gymnasien und oft auch die Büchersammlungen von historischen oder naturkundlichen Vereinen.

Bewahrung für zukünftige Generationen

Es gilt, die wertvollen Bibliotheksbestände auch für zukünftige Generationen zu bewahren. Konservatorische und restauratorische Maßnahmen haben daher das vorrangige Ziel, besonders bei Handschriften und wertvollen älteren Drucken, die Bestände möglichst in der vorliegenden körperlichen Form zu erhalten. Optimale Lagerbedingungen (Raumklima) und auf das jeweilige Objekt bezogene buchschonende Benutzungsmodalitäten (z. B. Benutzung nur im Lesesaal) dienen dabei dem vorbeugenden Bestandsschutz. Die Erstellung von Sekundärformen (Kopie, Film, Digitalisierung) sichert gefährdete Bestände und erleichtert deren Benutzung für einen weltweiten Interessentenkreis (Digitalisate im Internet).

Erschließung der Bestände

Teile der Altbestände sind bislang nur durch Zettelkataloge erschlossen. Die Nachkatalogisierung in moderne EDV-Kataloge ist eine dringliche Aufgabe, die schrittweise erfolgt, aber aufgrund knapper Ressourcen vielfach nur langsam vorankommt.

Die Erschließung der Alt- und Sonderbestände nach zeitgemäßen Standards stellt die Bibliotheken vor erhebliche personelle Herausforderungen. Moderne Informationstechnologie und Digitalisierungsverfahren bieten Chancen, das kulturelle Erbe sowohl einem wissenschaftlichen Fach- als auch einem interessierten Laienpublikum in adäquater Weise zu vermitteln. Mit der Bayerischen Landesbibliothek Online (BLO) steht dafür ein zentrales Portal zur Verfügung.

Bayerische Landesbibliothek Online (BLO)

Zu den kulturpolitisch bedeutsamen Aufgaben der regionalen Staatlichen Bibliotheken gehört die Sammlung und Erschließung historischer und aktueller Literatur zur jeweiligen Region. Diese Literatur wird kooperativ für die Bayerische Bibliographie erfasst. Die Bayerische Bibliographie verzeichnet möglichst alle Publikationen über Bayern und ist über das Internet frei zugänglich.

Bayerische Bibliographie

Pflichtexemplare von in Bayern erschienenen Publikationen

Vier regionale Staatliche Bibliotheken erhalten zudem Pflichtexemplare. Dahinter steht die gesetzliche Verpflichtung, dass jede in Bayern erschienene Publikation in zwei Exemplaren an die Bayerische Staatsbibliothek abzuliefern ist, wovon eines an die jeweils zuständige regionale Staatliche Bibliothek weitergegeben wird: an Augsburg für Bayerisch Schwaben, an Bamberg für Oberfranken, an Passau für Niederbayern, an Regensburg für die Oberpfalz. Die Pflichtexemplare der restlichen drei Bezirke erhalten die Universitätsbibliotheken in Erlangen, München und Würzburg.

Nachlässe und Schenkungen

Zur Dokumentation der heutigen „Kultur-Landschaft“ übernehmen die regionalen Staatlichen Bibliotheken auch Nachlässe von herausragenden Persönlichkeiten des kulturellen und wissenschaftlichen Lebens der Region. Außerdem erhalten sie Schenkungen und Stiftungen von Büchern, die neben Einzelstücken auch wertvolle geschlossene und signifikante Komplexe umfassen.

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