Literatur und Information
Die regionalen Staatlichen Bibliotheken ergänzen die von den öffentlichen Büchereien geleistete Grundversorgung mit Literatur und Information einerseits sowie die hoch spezialisierten Angebote der Hochschulbibliotheken andererseits. Sie halten grundlegende wissenschaftliche Literatur bereit sowie Schrifttum über und aus ihrer Region. Das Angebot gedruckter Publikationen wird durch elektronische ergänzt. Wertbeständige Literatur hat Vorrang. Bei geringer werdendem Erwerbungsetat spielen Tauschstücke, Geschenke und Stiftungen eine wichtige Rolle. Dabei wird darauf geachtet, dass diese Zugänge in das Sammlungsprofil der jeweiligen Bibliothek passen, denn sie stellen nicht nur eine Bestandsvermehrung dar, sondern bringen auch Folgekosten in Form von Personalaufwand und vor allem Magazinplatz mit sich. Die Archivierung des Schriftguts für die Zukunft ist ein wesentliches Merkmal der regionalen Staatlichen Bibliotheken.
Der Großteil der Bestände ist magaziniert, d. h. nicht frei zugänglich aufgestellt. Die Literatursuche muss daher über vorhandene Kataloge (Zettel-/Online-Kataloge) oder auch Datenbanken erfolgen. Wenn die Vor-Ort-Bestände nicht ausreichen, kann per Fernleihe Literatur aus anderen Bibliotheken bestellt werden. Das sehr unterschiedliche Nutzer-Spektrum in regionalen Staatlichen Bibliotheken umfasst unter anderem Schülerinnen und Schüler, wissenschaftlich tätige Bürgerinnen und Bürger, Studierende, Lehrende und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und macht häufig individuelle Beratung und intensive Betreuung erforderlich.
Die Fähigkeit, eine Bibliothek selbstständig und erfolgreich zu nutzen, die so genannte „Bibliothekskompetenz“, wird allen Interessierten in Bibliothekseinführungen und Benutzerschulungen vermittelt, oft auch in Kooperation mit Schulen, Hochschulen, den Volkshochschulen oder anderen Bildungsträgern. Sie ist Teil der „Informationskompetenz“, der Fähigkeit, einen Informationsbedarf zu erkennen, die Information zu finden, zu bewerten und effektiv zu nutzen. Diese Kompetenz stellt in der modernen Informationsgesellschaft eine Schlüsselqualifikation zur Problembewältigung dar: Erst der kompetente Umgang mit Informationen ermöglicht dem Einzelnen lebenslanges Lernen und Erfolg in Studium, Forschung und Beruf.